Herzlich Willkommen
in unseren Waldgruppen
Ab August 2022 eröffnen wir die Waldgruppen am Tegeler Fließ. Unsere drei Waldpädagogen freuen sich, 18 Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren ein waldpädagogisches Konzept anbieten zu können. In den angrenzenden Kleingärten mit Eingang zum Tegeler Forst, ca. 250 m von unserer Kita am Tegeler Fließ entfernt, haben wir zwei ökologische, gut ausgestattete Holzhäuser gebaut. Gemeinsam mit unserer Hauptkita ist eine Betreuung zwischen 7 und 16 Uhr mit Mittagessen möglich.
Leitbild
Die Waldgruppen sind ein Teil unserer christlichen Kindertagesstätte am Tegeler Fließ, die ein Ort für Menschen vieler Nationen mit und ohne christlichem Hintergrund ist. Wir legen Wert auf eine positive wertschätzende Atmosphäre und unterstützen alle Kinder bei der Entfaltung ihrer Persönlichkeit.
In unseren Waldgruppen ist es uns ein Anliegen, dass jedes Kind erlebt, dass es einzigartig und wertvoll ist und sich als geliebt erfährt. Uns liegen Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen auf dem Herzen und soweit es die Möglichkeiten im Wald erlauben, werden wir auch dort professionell und ideenreich entsprechende Förderungen anbieten.

Strukturelles
Vieles, was wir in unserer Hauptkita anbieten, hat sich bewährt und die Kinder gut auf das Leben und die Schule vorbereitet. Nun haben wir in unseren Waldgruppen das Privileg, dem Altbewährten noch den Lernraum „Wald und Natur“ hinzuzufügen. Der Hauptunterschied zu unseren anderen Gruppen wird sein, dass die „Waldkinder“ viel mehr Zeit bei (fast jedem) Wind und Wetter in der freien Natur verbringen und vorwiegend mit den Dingen spielen werden, die sie im Wald entdecken oder auf ihrem Gelände vorfinden.
Wir legten bei den Aufenthaltshütten großen Wert auf eine natürliche, ästhetische Gestaltung aus Holz. Sie verfügen über Heizung, Toiletten, eine kleine Küchenzeile, einen Spiel-, Ess-, und Ruhebereich. Die Hütten sind so durchdacht, dass auch bei regnerischem oder kaltem Wetter Morgenkreise, Essenszeiten, Bilderbuchbetrachtungen oder Bastelaktionen entspannt drinnen stattfinden können. Ebenso dienen die Hütten zum Aufwärmen, Trocknen, Ausruhen und vielem mehr.
Der Tagesablauf
7.00 – 8.30 Uhr
Ankommen in der Hauptkita mit der Möglichkeit der Frühbetreuung
8.30 Uhr
Waldkinder sammeln sich mit ihren Waldpädagogen und laufen zu ihren Hütten
8.50 Uhr
Ankommensritual mit Absprache des weiteren Tages
9.00 Uhr
Frühstück in/an den Hütten oder im Wald
9.45 Uhr
Morgenkreis in oder an den Hütten oder im Wald
10.30 Uhr
Wald
12.30 Uhr
Mittagessen in/an den Hütten
13.00 Uhr
Ruhezeit, Freispiel, Angebote in den Hütten oder auf dem Außengelände, Bücher und Bastelmöglichkeiten
15.00 Uhr
Zurücklaufen zur Hauptkita
bis 16.00 Uhr
Möglichkeit der Spätbetreuung in der Hauptkita

Konzeption
Viele Gedanken kommen einem in den Sinn, wenn man das Wort „Waldkindergarten“ hört. Irgendwie ursprünglich, natürlich, gesundheitsfördernd, voller Abenteuer, Freiheit, Bewegungsmöglichkeiten und Kraft. Aber vielleicht auch Fragen: „Wie mag es wohl an kalten, nassen Tagen sein?“ oder „Was macht man da nur jeden Tag so viel im Wald?“
Auf all diese Fragen wollen wir euch hier eine Antwort geben und euch zeigen, was uns motiviert hat, unsere Kita mit diesem Angebot zu erweitern.
Wir glauben, dass die Kinder sich in den Waldgruppen wohl fühlen, die Naturnähe zur Gesunderhaltung beiträgt, kindliche Fantasie ausgelebt wird und Motorik und Konzentration gefördert werden. Daneben sehen wir die gemeinsamen Erlebnisse als Team und das Bewältigen von Herausforderungen als Bereicherung an, um später gut auf das Leben vorbereitet zu sein. Die beheizbaren Hütten und der eigene Garten werden zusätzlich dazu beitragen, die eigenen Stärken zu finden und vielseitig zu entwickeln.
Im Wald gibt es so viel zu entdecken. Orte der Stille und Entspannung können sich abwechseln mit Zeiten der Abenteuerlust, Bewegung und Entdeckerfreude. Der Wald bietet ganz natürlich Lernanlässe, schafft Neugierde und bietet zahlreiche Herausforderungen. Hier sind die Jahreszeiten, Naturerscheinungen und Rhythmen in besonderer Intensität zu erleben. Diese lustvollen Erfahrungen schaffen Bedeutsamkeit und ermöglichen den Kindern Wertschätzung, Verständnis, Respekt und ökologische Zusammenhänge für die Natur zu erlangen. Im Wald können die Kinder ihre eigenen Fähigkeiten und Grenzen am ganzen Körper wahrnehmen, Erfolgserlebnisse, Teamfähigkeit und Widerstandsfähigkeit beim Bewältigen von natürlichen Herausforderungen erleben. Pflanzen und Tiere können beobachtet, gehört, erfühlt und gerochen werden und somit in ganzheitlicher Form kennengelernt und erlebt werden.
Nachdem die Kinder die Möglichkeit haben, die Frühbetreuung ab 7 Uhr in den Räumen der Hauptkita wahrzunehmen, werden sie gegen 8:30 Uhr von ihren Waldpädagogen abgeholt, um auf ihr Grundstück nahe des Waldes zu laufen. Wir legen großen Wert darauf, die Kinder mitbestimmen und mitplanen zu lassen, daher startet der Tag mit einer Zeit, in der gemeinsam besprochen wird, ob sie an diesem Morgen ihren Morgenkreis im Freien vor der Hütte, in der Hütte oder im Wald machen wollen. Auch wird dann entschieden, ob beide Gruppen gemeinsam oder jede Gruppe einzeln ihren Vormittag verbringen möchte. Im Morgenkreis werden christliche Lieder gesungen, es wird getanzt, Geschichten aus der Bibel werden erzählt und erfahrbar gemacht, Themen, die die Kinder interessieren und bewegen, werden besprochen und Waldprojekte werden geplant.
Dann machen sich die Kinder auf, den Wald für diesen Tag zu erobern. Alles, was sie dort finden, dient der Fantasie, dem Lernen und ermöglicht vielseitige Erfahrungen. Gefundenes kann zum Spielen, Erforschen, Matschen und Bauen verwendet werden, sodass der Wald zum Spiel – und Lernort wird. Aus Hölzern können Tipis gebaut werden, umgefallene Bäume bieten sich zum Balancieren an, aus Baumstümpfen werden Kaufmannsläden und kleine Abhänge laden zum Rutschen ein.
Auch Lupen, Bestimmungsbücher und Werkzeuge sind vorhanden und bieten bei Bedarf die Möglichkeit, die Dinge genauer zu erforschen, Sinnzusammenhänge herzustellen und Wissen zu erweitern. Bei all dem gibt es zahlreiche Anlässe zu sprechen, zu zählen, Hypothesen zu bilden oder Lösungen zu finden.
Wenn der sichere Umgang mit Spaten, Sägen oder anderen Werkzeugen geübt wurde, kann im Wald oder auf dem Grundstück damit gearbeitet werden. So kann Neues entstehen und Ideen umgesetzt werden.
Auch zum Genießen und Entspannen ist der Wald ein großartiger Ort. Der Geruch des Waldes ist angenehm und unverwechselbar, die Vogelstimmen, der Wind, das weiche Moos oder die feuchte Erde bieten einzigartige basale Erfahrungen. Wir sehen die Natur als Schöpfung Gottes, die wir gemeinsam mit den Kindern bestaunen und erleben wollen.
Im Wald gibt es nicht nur Zeiten für freies Spielen, sondern es finden ebenso Projekte und Angebote statt, die von den Pädagogen situativ aufgegriffen, initiiert oder gemeinsam mit den Kindern entwickelt werden. Das können zum Beispiel Schatzsuchen, Parcours, Experimente, das Kennenlernen neuer Pflanzen und Tiere, Gemeinschaftsspiele oder andere Themen sein, die die Neugierde wecken. Ebenso können auch Malzeug, Bücher oder anderes Material in den Wald mitgenommen und so neue Impulse gegeben werden. Auch für die Waldgruppen ist es eine Bereicherung, Ausflüge zu machen, die Bücherei zu besuchen oder Verkehrserziehung zu üben.
Der Wald eignet sich hervorragend, um schulvorbereitende Inhalte in Form von Projekten, Angeboten oder in aktuellen Situationen gemeinsam mit den Kindern zu erleben. Im Wald kann gemeinsam gebaut, gearbeitet und gespielt werden, dabei zählt die Idee jedes Einzelnen genauso wie Teamwork, Kompromisse zu bilden und Absprachen zu finden. Auch die von pädagogischen Fachkräften vorgegebene Inhalte, wie Verkehrserziehung, Umwelt- und Allgemeinwissen, mathematische und naturwissenschaftliche Grunderfahrungen, spielen eine wichtige Rolle. In den Hütten gibt es Möglichkeiten mit Stiften, Papier, Kleber und Bastelmaterialien kreativ zu werden. Bücher und ausgewählte Spielmaterialien für den Innen- und Außenbereich ergänzen das Angebot. Für die älteren Kinder ist es uns wichtig, ganzheitlich und situationsgerecht die Konzentrationsfähigkeit zu schulen, logisches Denken zu üben, Sinnzusammenhänge zu bilden, Assoziationen zu knüpfen und mehrteilige Aufgabenstellungen zu bewältigen.
Infos
Mit Kindern im Wald ist es besonders wichtig, verbindliche Regeln zu haben, dazu gehören z.B., dass Gefundenes, wie Pilze, Beeren, Blätter und Tiere nicht ungefragt gegessen werden dürfen. Genauso wichtig ist es, dass die Kinder verstehen, dass sie immer in Sichtweite zu ihrem Pädagogen bleiben müssen. Auch beim Umgang mit Stöcken oder anderen Naturmaterialien ist es uns wichtig damit so umzugehen, dass niemand verletzt wird.
Ausrüstung
Wettergerechte und für den Wald geeignete Kleidung der Kinder ist ein wichtiger Bestandteil der Ausrüstung. Dazu zählen:
- feste Schuhe
- Matschhose
- gutsitzender Rucksack mit Brustgurt
- Sitzkissen
- Essen und Trinken für das Frühstück im Freien in geeigneten Boxen und Flaschen
- wettergerechte Kopfbedeckung, sowohl im Winter, als auch im Sommer
Auch die Pädagogen werden mit einem Bollerwagen gut ausgestattet sein, in dem sich folgendes befindet:
- Erste-Hilfe-Set
- Wasser zum Trinken und Waschen
- warmer Tee im Winter
- biologisch abbaubare Seife
- Klappspaten
- Wechselwäsche
- Werkzeuge
- Seile
- Sitzkissen
- Becherlupen, Bestimmungsbücher
- Handy
- Eine Plane als Wetterschutz
Eingewöhnung
Ein ausführliches Eingewöhnungskonzept steht als Download zur Verfügung. Die Eingewöhnung in den Waldgruppen findet mit leichten Anpassungen daran statt, wobei die räumlichen Möglichkeiten des Waldes berücksichtigt werden. Da die Waldgruppenkinder in einer Altersspanne von 3 bis 6 Jahren sind und meist über Vorerfahrungen in der Betreuung verfügen, können die Eingewöhnungsprozesse je nach Kind zum Teil schneller und komprimierter verlaufen. Wie im Innenbereich legen wir großen Wert darauf, ein Vertrauensverhältnis zu den Kindern und Eltern entstehen zu lassen. Im Wald ist es uns wichtig, Rituale zu schaffen, wiederkehrende Tagesabläufe stattfinden zu lassen und bekannte Orte, sowohl auf dem Hüttengelände als auch im Wald, aufzusuchen, um den Kindern Sicherheit zu geben und schrittweise die Entfernung zu den Eltern erhöhen zu können. Jedes Kind hat seinen eigenen Prozess, der erst abgeschlossen ist, wenn das Kind zu der Fachkraft eine gute Beziehung aufgebaut hat, sich von ihr beruhigen lässt und bereit ist, aktiv die Umgebung zu erkunden.
Elternpartnerschaft und Beschwerdemanagement
Für eine gute Elternpartnerschaft ist es uns wichtig, in regelmäßigen Abständen wertschätzenden, ehrlichen und vertrauensvollen Austausch zu haben. Dazu zählt zum einen das Feedbackgespräch nach erfolgreicher Eingewöhnung ebenso wie ein jährlich angebotenes längeres Entwicklungsgespräch. Da in den Waldgruppen die Möglichkeit für Tür- und Angelgespräche weniger gegeben ist, werden wir vor allem digitale Medien nutzen, um im regelmäßigen Austausch mit den Eltern zu bleiben. Über Mails und Telefonate werden die Eltern auf dem Laufenden gehalten, was es gerade Aktuelles in den Waldgruppen gibt. Die pädagogischen Fachkräfte sind über Handys für die Eltern erreichbar. In der Hauptkita befindet sich eine Dokumentationsfläche, auf der die Eltern über Kinderprodukte und Fotos der Waldaktivitäten Einblick ins Tagesgeschehen erhalten.
Um den Eltern unsere Offenheit für Anregungen oder Beschwerden zu zeigen, signalisieren ihnen sowohl die Gruppenleiter als auch die Leitung ihre Gesprächsbereitschaft oder suchen aktiv den Kontakt zu den Elternvertretern der Waldgruppen. Ebenso gibt es auf den Gesamtelternabenden die Möglichkeit zum Austausch mit der Hauptkita. Das Kinderschutzkonzept ist identisch mit der Hauptkita und dort als Download zu finden.
So erreichen Sie uns
Anschrift
Waidmannsluster Damm 7e
13507 Berlin
Telefon: 030-857919610
Email: kitaleitung@gadw.org
Unserer Kindertagesstätte ist telefonisch in der Zeit von 7.00 Uhr bis 16.00 Uhr zu erreichen.
Leitung: Katja Zaedow, Stellvertretung Kerstin Nuding